
Förde-Reederei GmbH
Gegründet wurde die „Förde-Reederei GmbH“ von knapp einhundert Flensburger Einwohnern unter Führung des Bankdirektor Karl Molzen aus Flensburg. Auch die von Kapitän Hans Petersen, Kapitän Otto Festersen und Waldemar Nissen neu gegründete „Flensburger Fördemotorschiffahrt“ entstand. Letztere bestellte zwei kleine Schiffsneubauten bei der F.S.G. in Flensburg und läuteten den Neuaufbau auf der Flensburger Förde ein. 1935 erfolgte der Zusammenschluss mit der „Förde-Reederei GmbH“. Mit vielen Dampf- und Motorschiffen wurde der Schiffsverkehr auf der Flensburger-Förde, Dänemark und der Kieler Förde durchgeführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Reederei, wie so viele andere, „bei Null“ und führte sogenannte Hamsterfahrten nach Dänemark durch, um an „die gute dänische“ Butter zu kommen. So wurde der Begriff „Butterfahrt“ geboren. Anfänglich noch mit Alttonnage, wurde am 6.Juli 1959 mit der GLÜCKSBURG (1959) als erstem Nachkriegsneubau die Modernisierung begonnen. Dieser Schiffstyp sollte ikonisch für die Reederei und die Flensburger Förde werden. Immer mehr expandierten die Flensburger und eröffneten neue Linien und kauften Reedereien oder deren Konzessionen. In der Hochphase der Butterfahrten wurde, wenn möglich, Schiffsraum eingechartert um den stark wachsenden Expansionsdrang erfüllen zu können.
Zudem wurden weitere Tochterunternehmen gegründet wie die Reederei-Friesland GmbH zusammen mit der KG Seetouristik im Jahr 1971 und andere Unternehmen übernommen: 1971 fusionierte die Förde-Reederei mit der Flensburger-Personenschiffahrt GmbH & Co. KG, 1977 wurde die Rederiet Centrum-Lijnen übernommen, 1979 die Römö-Sylt-Linie,1981 die Reederei W. Freter und 1984 die Faaborg-Gelting Linie. Bis zur Fusion mit der KG Seetouristik am 01.01.1991 wurden durch Schiffe der Reederei Linien von der Ems bis zur Swine bedient. Nach dem Ende der Einkaufsfahrten zum 30.06.1999 wurden die kleineren Schiffe zum Verkauf gestellt und sind von den Kapverdischen Inseln bis nach Skandinavien stellenweise noch im Einsatz. Zur Förde-Reederei gehörten außerdem noch Buslinien, Taxen, Frachtschiffe und eine Spedition mit Stauerei. Seit 1991 firmiert das Unternehmen als Förde Reederei-Seetouristik (FRS) und ist weltweit mit vielen unterschiedlichen Tochterfirmen aktiv.
Quelle: Gert Uwe Detlefsen u.A. (2000) Vom Dampfboot zum Katamaran. Die Geschichte der Flensburger Fördeschiffahrt und aller Tochterfirmen