
AG Ems
Die Aktien-Gesellschaft „Ems“ (kurz AG EMS) ist eine Reederei in Emden, die den Fährverkehr vom Emder Hafen und ab Eemshaven zur ostfriesischen Nordseeinsel Borkum betreibt. Zugleich ist die AG Ems die Konzernmutter weiterer Unternehmen insbesondere im touristischen Sektor.
Am 02. September 1889 gründete sich eine neue Aktien-Gesellschaft „Ems“. Die Dampfer der „Emder Dampfschiffahrts-Gesellschaft“ und der „Partenreederei Concordia“ wurden übernommen und die Firmen aufgelöst, was einer Fusion gleichkommt. 1900 wurde der Konkurrent Leerer Dampfschiffahrts Gesellschaft übernommen und 1903 wurde die AG Ems Hauptaktionär der „Borkumer Kleinbahn und Dampschiffahrt Aktiengesellschaft“. Die Verbindung zwischen Leer und Borkum wird 1901 aufgegeben, da die Schiffe nun in Emden vom Borkumkai ablegen und eine direkte Zuganbindung haben. In den Folgejahren werden dann stattdessen Delfzijl und die Insel Helgoland bedient. In beiden Weltkriegen verliert das Unternehmen nahezu die gesamte Flotte. 1968 wird mit der RHEINLAND (II) die erste kombinierte Fracht- und Autofähre in Dienst gestellt. Seit 1972 hat die AG Ems auch eine Niederlassung im niederländischen Emshaven, die AG Ems Borkumlijn. Seither wird auch dieser Hafen regelmäßig angelaufen, zunächst jedoch vor allem in Form von Ausflugs- und Butterfahrten, seit 1985 gibt es einen regelmäßigen Fährdinest nach Borkum. Mit der EMSLAND wurde 1977 der Versuch einer Fährlinie von Eemshaven nach Esbjerg unternommen, der jedoch schnell scheiterte.
Die Reederei unternahm mehrfach Versuche, die Fahrzeit zwischen Emden und Borkum zu verkürzen. Mit dem kleinen ehemaligen Torpedofangboot LIPPE (1942) wurde der erste Versuch unternommen. Es folgte die EMSLAND (1967), die mit 19 Knoten tatsächlich deutlich schneller lief, als die anderen Schiffe der Reederei. Da das Schiff jedoch nur zwischen Knock und Borkum seine Geschwindkeit ausfahren konnte und aufgrund seiner geringen Passagierkapazität nur für Morgen- und Abendabfahrten einsetzbar war, konnte es die Erwartungen nicht erfüllen. 1972 und 1983 wurden darüber hinaus jeweils Versuche mit eingecharterten Luftkissenbooten unternommen, die jedoch aus Lärmschutzgründen sehr schnell wieder eingestellt werden mussten. 1989 stellte die Reederei mit der NORDLICHT den ersten Passagierkatamaran in der Deutschen Bucht in Dienst, der daraufhin unterschiedliche Strecken befuhr, bald jedoch hauptsächlcich zwischen Emden und Borkum zum Einsatz kam. Dieses Schiff ist bis heute ein voller Erfolg und versieht zuverläsig seinen Dienst. Zudem beteiligte sich das Unternehmen 1999 an dem Kooperationsprojekt CAT No. 1. Im Jahr 2001 wurde mit der POLARSTERN sogar ein zweiter Katamaran in Deinst gestellt, der jedoch aufgrund zu hoher Treibstoffkosten 2007 wieder veräußert wurde.
2005 wurde die Schnellfähre Brake-Sandstedt GmbH übernommen, 2006 der Helgoland-Dienst zwischen Wilhelmshaven und Helgoland. In der Folgezeit weitete das Unternehmen seine Geschäftsbereiche durch mehrere Tochterunternehmen und Übernahmen aus. Genannt seien z.B. die Ems Maritime Offshore, die Fluggesellschaft OFD oder 2010 die Reederei Cassen Eils aus Cuxhaven. Zudem zeichnet sich die Reederei durch Innovationen aus. So war sie First Mover von LNG-betriebenen Fähren durch den Neubau HELGOLAND (2015) für Cassen Eils und die Umbauten der OSTFRIESLAND und der MÜNSTERLAND. Zu Beginn der Saision 2024 stellte die Reederei das neue elektrische Hafenboot ENGELKE (2024) für die Hafenrundfahrten in Emden in Dienst.
Quelle: Bernd Kappelhoff (2015) Verbindungen. Zu Wasser, an Land und in der Luft. Inselverkehre mit der AG „Ems“-Gruppe nach Borkum, Helgoland und Neuwerk
Flottenliste

SCHREYERSHOEK (1960)

ENGELKE (1985)
