KRONPRINZ WILHELM (1910)

TECHNISCHE DATEN

Baujahr: 1910
Bauwerft: Schiffswerft und Maschinenfabrik „Neptun“, Rostock
Baunummer: 306
Auftraggeber: Kapitän Paul Mestermann, Rostock
BRT: 151
Länge: 34,50 m
Breite: 6,79 m
Tiefgang: 2,83 m

Leistung: 250 PS
Geschwindigkeit: 10 kn
Antrieb: 1x 2 Zyl. Compound-Dampfmaschine der Bauwerft
Passagiere: 500 (Unternwarnow), 276 (in See)
Heimathafen: Rostock

FOTOS

LEBENSLAUF

10.03.1910 Stapellauf
15.04.1910 Ablieferung an Kapitän Paul Mestermann, Rostock
23.04.1910 Letzte Probefahrten und Abnahme durch den GL
00.04.1910-
00.00.1912 Zunächst aufgrund von Unstimmigkeiten mit der Rostocker Hafenbehörde Einsatz ab Greifswald nach Ruden und zur Greifswalder Oie sowie nach Sassnitz
28.07.1912 Schiff rammt einen Balken der völlig überlasteten Landungsbrücke in Binz, etwa 100 Menschen fielen ins Wasser, 17 ertranken
00.00.1913 Wie vorgesehen Einsatz zu Ausflugsfahrten ab Warnemünde und Rostock, u.a. nach Arendsee, Heiligendamm, Graal-Müritz und Brunshaupten (heute Kühlungsborn) sowie Fahrten in See
00.08.1914 Einstellung der Fahrten
27.09.1914 Beschlagnahmt von der Kaiserlichen Marine, Einsatz als Verkehrsdampfer bzw. Tender der Werft der Kaiserlichen Marine in Wilhelmshaven
00.11.1916 Einsatz als Urlauberdampfer für Soldaten der Hochseeflotte
00.00.1919 Rückgabe, zurück nach Rostock verholt und dort grundüberholt
24.03.1920 Umbenannt in KRONPRINZ, wieder Einsatz ab Warnemünde und Rostock
00.06.1920-
23.07.1920 Verchartert an Fischer& Larsen, Fahrt nach Pillau im Rahmen der Abstimmung über die Zugehörigkeit von Ostpreußen
00.00.1920 Wieder Einsatz ab Warnemünde und Rostock zu den Seebädern und bis Gedser sowie Moens Klint, teils auch zur Frachtbeförderung im Winterhalbjahr, teils auch als Schlepper
05.08.1920 Auf Höhe des Kraftwerks Brambow festgefahren, Passagiere durch Dampfer MARGARETHE übernommen, Schiff später freigeschleppt
20.04.1932 Versteigert an Reederei August Cords, Rostock, weiterhin Einsatz ab Warnemünde
00.00.1934 Verkauft an Paul Hahn, weiterhin Einsatz auf den bisherigen Routen
00.00.1937 Heimathafen: Seestadt Rostock, das achtere Hauptdeck wird zu einem geschlossenen Salon umgebaut und das Oberdeck erhält eine feste Überdachung hinter dem Ruderhaus
01.09.1939 Ende der Ausflugsfahrten mit Kriegsbeginn
00.00.1941 Beschlagnahmt von der Kriegsmarine, stationiert in Warnemünde, Rückbau der Veranda auf dem Oberdeck und des neu eingebauten achteren Salons zugunsten von Minensuchgeräten auf der Neptun-Werft, Rostock
00.06.1943 Einsatz als Hilfsminensucher DWo 152
29.07.1943 Auf dem Breitling nach amerikanischem Bombentreffer ausgebrannt und nach dem Löschen auf dem Breitling aufgelegt, dann Ausbau der Maschinen- und Kesselanlage (Einbau später in einen Schlepper der Firma Fairplay)
00.01.1944 Rückkauf durch Reederei Paul Hahn und später dann im seichten Wasser nahe dem Fähranleger Gehlsdorf gesunken
00.00.194? Geborgen und Nutzung als Abfalltender der russischen Dienststellen im Hafen von Rostock
00.00.1948-
00.00.1951 Neuaufbau zum Passagiermotorschiff nach Bergung bei der Werft Otto Ludewig jr. in Rostock und H. Bölte (Holzarbeiten), umbenannt in UNDINE, 1x 3 Zyl. HMG-Bergedorf Maschine, 225 PS, 198 BRT, 2,40 m Tiefgang, 444 Pass., 9 kn, der ehemalige Salon auf dem Vorschiff wird nichht wieder aufgebaut
10.06.1950 Probefahrt und anschließend wieder Einsatz ab Warnemünde
00.00.1951 Einsatz zwischen Wismar und Kirchdorf/Poel sowie nach Tarnewitz aus Ermangelung an anderen Schiffen, zudem Abendfahrten ab Wismar
00.01.1952-
00.10.1953 Einsatz in der Schiffsbergung und Taucherei
00.00.1953-
00.00.1955 Verchartert an Wasserstraßenamt, Stralsund
00.00.1955 Rückbau zum Fahrgastschiff, Einbau einer neuen Maschine, 1x 8 Zyl. R 8 DV 136, 500 PS, jetzt 465 Pass. (Warnow) bzw. 465 Pass. (in See)
00.00.1955 Wieder Einsatz ab Warnemünde und Rostock
00.00.1957 Einbau einer neuen Maschine, 1x 8 Zyl. SKL Magedburg NVD 3, 300 PS
00.00.1957 Reeder Paul Hahn wird Vertragspartner des VEB Weiße Flotte, Stralsund und führt in dessen Regie weiterhin Ausflugsfahrten durch, u.a. zum Gedser-Feuerschiff
00.00.1961 Registriert für P. Hahn KG, von der DDR-Regierung werden nach mehrfachem Überbordspringen von Fahrgasten Fahrten um Gedser-Feuerschiff und weitere Fahrten außerhalb der DDR-Grenzen untersagt
00.00.1962 Wieder Installation einer Veranda hinter dem Ruderhaus auf dem Oberdekck, Hafenrundfahrten ab Rostock mit einer Fahrt in See bis zur Warnemünde Reede
00.00.1968 Nur noch Fahrten bis knapp hinter die Warnemünder Mole, da die Ausrüstung an Rettungsmitteln nicht mehr für Fahrten in See ausreichte
17.04.1972 Registiert für VEB Weiße Flotte, Stralsund, Einsatz zu Hafenrundfahrten ab Warnemünde und Rostock (Nach Heinz Lange am 17.08.1972)
00.06.1990 Registriert für Weiße Flotte GmbH, Stralsund
04.04.1991 Registriert für Förderverein „Salondampfer UNDINE (ex „Kronprinz“) e. V.“, der das Schiff vor dem Abbruch rettet, aber keine finanziellen Mittel zum Wiederaufbau aufbringen kann
11.10.1991 Unter dubiosen Umständen verkauft über die Treuhand an Verein „Schiffe der Arbeit“ in Hamburg, umbenannt in KRONPRINZ, Heimathafen: Rostock
00.11.1991 Überführung nach Hamburg
18.11.1991 Überholung auf der Jöhnk Werft GmbH, Hamburg, Installation eines neuen Schornsteins, anschließend Auflieger in Övelgönne
00.05.1992 Nach Rostock verholt, Einsatz zu Fahrten ab Warnemünde nach Kühlungsborn sowie Fahrten in See
01.08.1992 Schiff rammt die Seebrücke von Kühlungsborn, Sachschaden von 80000 DM
13.01.1993 Auf der Fahrt von Rostock nach Barth vor Kinnbackenhagen gestrandet
03.01.1995 Durch Schlepper BIBER und BUCHE aus Barth wieder freigeschleppt und Werftaufenthalt in Barth, wobei das Schiff mittlerweile fast vollständigt ausgeplündert und verwüstet worden ist
00.00.1996 Registriert als Binnenschiff
00.00.1998 Registriert für Barther Förderverein für Schifffahrt, Jugend und Tourismus, auf der Schiffswerft Barth werden Aufbauen und Maschine abgetragen, sodass nur noch der Schiffsrumpf vorhanden ist
21.03.2000 Nach Rostock geschleppt
13.06.2000 Durch den Bugsier Bergungskran ENAK am Schwergutkai der ehemaligen Neptunwerft zur späteren Restauration an Land abgesetzt
00.00.2002 Verein heißt nun Förderverein SOS Seebäderschiff „Kronprinz“ ex „Undine“
00.00.2006 Verein beauftragt die Schiffs- und Yachtwerft Dresden, Laubegast mit der Restaurierung, Überführung des Rumpfes nach Dresden Laubegast
00.04.2007 An der Werft aufgeslipt
00.00.2011 Schiffs- und Yachtwerft Dresden muss Insolvenz anmelden, Projekt kann auch aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht umgesetzt werden, auch der Verein ist bald darauf insolvent
00.00.2013 Erwerb durch den Verein Freundeskreis Maritimes Erbe Rostock e. V., als Name steht wieder UNDINE am Schiffsrumpf
00.10.2014 Rumpf wieder nach Rostock geschleppt und als historisches Denkmal im Stadthafen festgemacht
12.12.2018 Verkauft an Hanse- und Universitätsstadt Rostock
21.02.2024 Durch das Untenehmen BALTIC Taucherei- und Bergungsbetrieb Rostock GmbH, Rostock in den Fischereihafen geschleppt und mit einem Schwimmkran an Land gesetzt, später vor Ort verschrottet, einzelne Rumpfteile soll als Denkmal erhalten bleiben

Quellen:

  • Hans-Jürgen Abert, Die Deutsche Handelsmarine 1870-2000
  • Cai Rönnau, Daten zum Lebenslauf
  • Gerhard Fiebiger
  • Claus Rothe (1994) „Weiße Flotte“. VEB Fahrgastschiffahrt – Sitz Stralsund. Chronik einer deutschen Reederei 1957-1990, S. 152-155
  • Claus Rothe (1989) Deutsche Seebäderschiffe 1830-1939, S. 104-106
  • Heinz Lange (2003) Rostocker Fahrgastschiffahrt von 1834 bis 2003, S. 60-63, 96-115, 308
  • Inselfähren-Forum
  • DDR-Binnenschiffahrt.de
  • NDR, Seebäderschiff-Urgestein „Undine“ in Rostock geborgen, https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Seebaederschiff-Urgestein-Undine-in-Rostock-geborgen,undine188.html